Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Klimawandel - Zeit, sich anzupassen!

Wie können Kommunen sowie Land- und Forstwirtschaft auf Hitze, Dürre, Starkregen oder Erosionsereignisse reagieren? In der aktuellen Ausgabe von "LandInForm" gibt die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) mit Praxisbeispielen regionale Antworten auf diese Frage.

Eine Idee zum Nachahmen hatte Familie Geier aus Brandenburg. Sie erntet Wasser auf ihrem Hof Windkind. Starkregen und lange Trockenperioden sind dort keine Seltenheit. Ein passives Wassermanagementsystem ermöglicht es dem Öko-Betrieb, der Wal- und Haselnüsse anbaut, seine Bäume ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Dazu legte David Geier zwei Retentionsbecken an. Die etwa 250 und 300 Quadratmeter großen Mulden hat er mit Lehm ausgestampft. Darin aufgefangene Niederschläge können nun gleichmäßig in die Erde versickern. "Das Wasser wird gehalten und dringt langsam in den Boden ein. So kann man die Wasserverfügbarkeit über Tage und sogar Wochen verlängern", sagt Geier. Der Betrieb habe damit eine Lösung gefunden, die jeder Landwirt, Forstwirt und Landeigentümer mit wenig Aufwand nachmachen kann, so der Betriebsleiter.

Klimadaten und Anwendungsbeispiele online abrufen

Im Freistaat Sachsen haben sich Experten und Regionalakteure im Projekt "LIFE Local Adapt" damit auseinandergesetzt, wie Kommunen auf Auswirkungen des Klimawandels reagieren können. Ergebnis war unter anderem, dass es dafür regional verfügbare Informationen zum Sachstand braucht. Im Projekt wurde deshalb das Online-Portal "ReKIS kommunal" entwickelt: Damit werden für Sachsen auf Gemeindeebene klimarelevante Daten, Faktenblätter und Best Practice-Beispiele zur Verfügung gestellt.

Ist der Klimawandel auch ein Thema für die LEADER-Regionen? Welche Herausforderungen birgt er für die Pflanzenzucht? Diese und weitere Fragen beantworten Interviews mit Experten in der neuen Ausgabe der DVS-Zeitschrift mit dem Titel "Klimawandel: Zeit, sich anzupassen" als Online-Version unter www.land-inform.de.

Hintergrund

Die DVS hat die Aufgabe, engagierte Menschen in den ländlichen Räumen zu vernetzen und durch Wissenstransfer zu unterstützen. Bei eigenen Veranstaltungen und über eigene Medien informiert sie die Fachöffentlichkeit, auch über Neuigkeiten aus dem Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE). Das KomLE setzt das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung im Auftrag des BMEL um und fördert als Projektträger bundesweit Modell- und Forschungsvorhaben. Die DVS und das KomLE machen sich in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gemeinsam für die ländliche Entwicklung stark.

Erscheinungsdatum: 01.06.2021