Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Ländliche Entwicklung nach Corona: Bundesweites LEADER-Treffen zeigt Wege für die Zukunft

Mehr als 400 Teilnehmende reisten am 20. und 21. April 2021 beim bundesweiten LEADER-Treffen der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) im virtuellen Raum mit LEADER in die Zukunft. Wie sieht diese für ländliche Räume aus? Praktische Anregungen gab die virtuelle Exkursion durch die Lokale Aktionsgruppe Eifel. Schnell stand fest: Herausragende Themen für die neue Förderphase sind Digitalisierung, der Umgang mit dem Klimawandel und die Frage, wie Regionen zukünftig für alle Menschen attraktiver werden können.

Mit Experten wie Dr. Daniel Dettling vom Institut für Zukunftspolitik in Berlin diskutierten die Teilnehmenden, wie die ländlichen Räume der Zukunft, insbesondere nach der Corona-Pandemie, aussehen könnten. Dettling verwies auf die großen Chancen, die auf dem Land durch die Megatrends Dekarbonisierung, Digitalisierung und eine neue Kultur der demokratischen Beteiligung entstehen.

Der Blick in die Zukunft richtete sich zudem auf die neue Förderphase der EU und den Stand der Vorbereitungen in den Bundesländern.

Über die Frage, welche Dörfer und Regionen gute Zukunftsperspektiven haben, sprach der Sozialwissenschaftler Alistair Adam-Hernández am zweiten Tag der Veranstaltung: Zukunftsfähige Ideen und wirkungsvolle Strukturen seien wichtig, vor allem aber komme es auf die Menschen an, die in ihren Netzwerken "brückenbauende Beziehungen" und die "Offenheit für Neues" pflegen.

Virtuelle Live-Exkursion in die Eifel

Der praktische Erfahrungsaustausch spielt bei den jährlichen Treffen eine wichtige Rolle. Die DVS nahm die Teilnehmenden mit zu einer virtuellen Live-Exkursion in die Lokale Aktionsgruppe Eifel. Das Leuchtturmprojekt der Generationengenossenschaft Geno Eifel eG beeindruckt mit dem Aufbau von Nachbarschaftshilfe zwischen Jung und Alt. Aktuell und konkret: Die Organisation von Impfterminen gegen Covid-19.

Weiter ging es zur Treckingstation von "Natürlich Dorf", einem Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Naturschutz vor Ort und Fragen wie das Dorf oder der eigene Garten ökologisch nachhaltig angelegt werden können, sind Kern des Projektes. Die Treckingstationen wurden nicht nur gemeinsam erwandert, eine Drohne zeigte außerdem, wie die Stationen von oben aussehen. Um Lösungen für die Herausforderungen des demografischen Wandels ging es bei Mitfahrbänken und dem Projekt "Smart Living". Mitfahrbänke ergänzen in Dörfern mit schlechterer Anbindung den öffentlichen Personennahverkehr. Sie können die Mobilität von Menschen ohne Auto verbessern, indem sie Autofahrende dazu einladen, Menschen mit Fahrwunsch mitzunehmen. In der Region Eifel ist ein Netz solcher Bänke entstanden. Fragen konnten die Teilnehmenden dabei im interaktiven Chat stellen.

Das LEADER-Treffen sowie die Exkursion wurden im YouTube-Livestream übertragen und können nachträglich angesehen werden:

Hintergrund

Die DVS hat die Aufgabe, engagierte Menschen in den ländlichen Räumen zu vernetzen und durch Wissenstransfer zu unterstützen. Bei eigenen Veranstaltungen und über eigene Medien informiert sie die Fachöffentlichkeit, auch über Neuigkeiten aus dem Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE). Das KomLE setzt das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung im Auftrag des BMEL um und fördert als Projektträger bundesweit Modell- und Forschungsvorhaben. Die DVS und das KomLE machen sich in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gemeinsam für die ländliche Entwicklung stark.

Erscheinungsdatum: 22.04.2021