Digitaler Datenaustausch: Projekte zur Interoperabilität entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette vernetzen sich
Am 26. und 27. März trafen sich die Projektleitungen und -mitarbeitenden der kürzlich gestarteten Forschungsvorhaben zur Interoperabilität digitaler Technologien in der Landwirtschaft zu einem ersten gemeinsamen Austausch in Bonn.
Damit wurde der Grundstein für die Gestaltung der künftigen Vernetzung und des erfolgreichen Wissenstransfers der Projekte gelegt.
Die Digitalisierung in der Landwirtschaft sowie den vor- und nachgelagerten Bereichen bringt zunehmend Herausforderungen bezüglich der Kommunikation eingesetzter Technologien und des automatisierten Informationsaustausches – der Interoperabilität – mit sich. Um einen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu leisten, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zusammen mit der BLE als Projektträger elf Verbundforschungsprojekte, die sich mit der Entwicklung von Gesamtkonzepten zur Verbesserung der Interoperabilität in der Landwirtschaft sowie entlang der gesamten Wertschöpfungskette beschäftigen.
Ziele der Projekte sind dabei u.a. die Entwicklung von anwenderfreundlichen Tools zur Datenauswertung und Entscheidungsunterstützung mittels Künstlicher Intelligenz sowie zur Vernetzung von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren, die an den aufeinander folgenden Stationen der Wertschöpfungskette beteiligt sind. Auch die Etablierung herstellerübergreifender Systeme für das Stammdatenmanagement und die drahtlose Kommunikation zwischen Maschinen steht im Fokus. Zu entwickelnde Open-Source-Plattformen sollen der automatisierten Entscheidungsunterstützung, Dünge- und Bewässerungsoptimierung sowie der Erhöhung der Tiergesundheit dienen.
Workshops zur Stärkung von Vernetzung und Wissenstransfer
Um von Projektbeginn an auch die Vernetzung und den Wissenstransfer über die einzelnen Forschungsprojekte hinaus zu stärken, haben das BMEL und die Geschäftsstelle Digitalisierung der BLE am 26. und 27. März ein Vernetzungstreffen mit den elf Vorhaben veranstaltet. Im Vordergrund stand, neben der Vorstellung der jeweiligen Projektziele und -inhalte sowie der ersten Identifikation von Anknüpfungspunkten untereinander, vor allem auch der intensive Austausch zu Fachthemen.
Daher wurde in dem Vernetzungstreffen in zwei Workshops herausgearbeitet, wie man die Vernetzung und den Wissenstransfer zukünftig gestalten kann. Dies beinhaltete sowohl den Erfahrungsaustausch zu bisherigen Vernetzungsformaten als auch die Identifikation erfolgsversprechender Aktivitäten zur Vernetzung untereinander, mit der Praxis und Wirtschaft sowie weiteren Forschungsprojekten. Auch der zielgruppengerechte Wissenstransfer sowie passende Formate, um die generierten Projektergebnisse vor allem in die Praxis einzubinden, wurden diskutiert.
Die Workshop-Ergebnisse zeigten deutlich, dass eine thematische Vernetzung in Arbeitsgruppen zu Schwerpunkten wie Datenräume, Schnittstellen, Sensorik und Kommunikationstechnologien über die Projektlaufzeit als sinnvoll erachtet wird. Darüber hinaus wird auch der regelmäßige Austausch der Projekte in Präsenz sowie mit weiteren Forschungsprojekten mit ähnlichen Schwerpunkten geplant. Der Besuch von Regionalkonferenzen, Messen und Feldtagen aber auch der Einsatz von Social Media und Diskussionsformaten unterstützt den Austausch mit den vielfältigen Zielgruppen. Dazu zählen neben Forschung und Praxis auch die landwirtschaftliche Beratung sowie Lehr- und Ausbildungsstätten.
Best-Practice-Beispiel für den Wissenstransfer
Die Projekte wurden durch die Vorstellung der Plattform FARMWISSEN, die u.a. aus der Arbeit der geförderten Experimentierfelder EF-Südwest und BeSt-SH entstanden ist, auch dazu angeregt, dieses bestehende Format für die Präsentation der Projektziele und –inhalte zu nutzen. FARMWISSEN bietet außerdem die Möglichkeit, praxisnahe Tipps und Anleitungen zu digitalen Technologien aus den Projekten zu veröffentlichen. So können den Anwenderinnen und Anwendern die generierten Lösungen und Entwicklungen direkt zur Verfügung gestellt und ein erfolgreicher Wissenstransfer ermöglicht werden.
Neben den Partnern der wissenschaftlichen Institutionen waren auch Vertretende der beteiligten Wirtschaftsunternehmen eingebunden, um insbesondere auch die Anforderungen der landwirtschaftlichen Praxis und der weiteren Bereiche der Wertschöpfungskette an eine erfolgreiche Vernetzung und den breiten Wissenstransfer von Anfang an zu berücksichtigen.
Hintergrund
Im Rahmen der Bekanntmachung "Richtlinie zur Förderung der Interoperabilität in der Landwirtschaft bei Anwendungsfällen für die Außen- und Innenwirtschaft und entlang der Wertschöpfungskette" werden elf Verbundforschungsvorhaben mit rund 15,1 Millionen Euro seit 2024/ 2025 gefördert. Die Projekte werden von der BLE als Projektträger betreut. Die Geschäftsstelle Digitalisierung der BLE begleitet dabei auch die Aktivitäten zur Vernetzung und zum Wissenstransfer dieser Forschungsvorhaben.