Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Biene an Blüte Weltbienentag am 20. Mai – Vielfältige Forschungsideen für Bienen und Bestäuber Quelle: Rafael_Wiedenmeier - iStock getty images plus via Getty Images

Weltbienentag am 20. Mai – Vielfältige Forschungsideen für Bienen und Bestäuber

Honigbienen und andere wildlebende Bestäuberinsekten leisten durch die Bestäubung von Pflanzen einen wichtigen Beitrag für Landwirtschaft und Natur. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert mit verschiedenen Programmen Forschungsprojekte zum Schutz von Bienen und Bestäuberinsekten in der nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft in Deutschland. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreut diese Vorhaben als Projektträger.

Das BMEL verfolgt das Ziel, intakte Insektenpopulationen im Zusammenwirken mit der Landwirtschaft in Deutschland zu erhalten. So wurde im Jahr 2019 die "Bekanntmachung über die Förderung von Forschungsvorhaben zum Schutz von Bienen und weiteren Bestäuberinsekten in der Agrarlandschaft" veröffentlicht. Inzwischen werden 16 innovative Forschungsvorhaben im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung, des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) sowie der Ackerbaustrategie des BMEL finanziert.

Neue Behandlung bei Varroamilbe

So vielfältig wie die Wechselwirkungen zwischen Bestäuberinsekten und der Landwirtschaft und Umwelt sind auch die 16 neuen Forschungsansätze. Beispielsweise erforscht das Verbundprojekt EAsyLife einen neuen Weg zur Behandlung von der Varroamilbe befallenen Honigbienenvölkern mit Hilfe von Lithium-Chlorid. Lithium-Chlorid verhindert die Vermehrung der Varroamilbe – der Zusammenhang ist bisher jedoch unklar. Das Forschungsvorhaben soll Aufschlüsse über den Wirkmechanismus geben, Strategien einer erfolgreichen Behandlung von Bienenvölkern aufzeigen und mögliche negative Auswirkungen auf das Bienenvolk untersuchen. Erste Ergebnisse werden Ende des Jahres erwartet.

Künstliche Intelligenz (KI) in der Bienenzucht

Das Vorhaben Breedwatch nutzt KI-gestützte Datenexploration. Der Einsatz von Sensorik soll die Zuchtauslese bei Honigbienen optimieren und so zu einer Verbesserung der Bienengesundheit und Produktivität beitragen. Dafür werden in diesem Vorhaben 72 Zuchtvölker kontinuierlich sensorisch überwacht und mit vom Züchter erfassten Zuchtmerkmalen korreliert. Ziel ist die Beschleunigung und Verbesserung des Zuchtfortschritts.

Weitere Forschungsansätze dienen zur Verbesserung der Resilienz der Bienenvölker durch ein verbessertes Management, zum Beispiel durch Brutpausen in der Imkerei, oder nutzen die Wild- und Honigbienen selbst als Biosensoren für die Überwachung der Umwelt. Auf der Landschaftsebene werden ackerbauliche Maßnahmen wie Streifenanbau- und Agroforstsysteme sowie weitere agrarpolitische Instrumente in ihrer Wirkung auf die Verbesserung der Lebensbedingungen von Bienen und Bestäubern untersucht. Dabei wird auch ermittelt, inwieweit ganze Agrarlandschaften bestäuberfreundlich entwickelt werden können.

Weitere Informationen

https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/nutztiere/bienen/bienen_node.html

Aktuelle Förderprojekte zum Thema Bienen: https://service.ble.de/ptdb/index2.php?ssk=673b20eafa&site_key=141&stichw=bienen&tKat=0&sLfd=laufend&foerdrPg=0&lbm=0&lbj=0&lem=0&lej=0&einrtg=&submit=Suche+starten#newContent