Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Zuckerrübenfeld Zuckerrüben Feld mit Zuckerrüben Quelle: i-Stockr - iStock / Getty Images Plus via Getty Images

Forschungsvorhaben zur Optimierung der Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben gestartet

Am 11.02.2021 ist der Startschuss für das Vorhaben "OptiKult" in einer virtuellen Bescheidübergabe mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel bei der Bundeslandwirtschaftsministerin gefallen. Mit der Förderung werden praxisrelevante und neue Verfahren zur Regulierung von Unkräutern kombiniert und in der Praxis erprobt, um den ganzflächigen Einsatz von Herbiziden zu ersetzen. Mit der Entwicklung einer Roboterplattform werden die Verfahren zudem auf die Eignung für einen zukünftigen autonomen Robotikeinsatz geprüft.

In Reihenkulturen mit langsamer Jugendentwicklung, wie bei der Zuckerrübe, ist eine wirksame Unkrautbekämpfung wesentlich für die Ertragssicherung. Heute gewinnt die mechanische Unkrautregulierung als Verfahrensalternative zum vollflächigen Herbizideinsatz immer mehr an Bedeutung. Trotz deutlicher Fortschritte besteht weiterhin Entwicklungsbedarf, um die Arbeitsqualität und die Wirkung der mechanischen Maßnahmen zu verbessern. Zugleich ist die Reduktion des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln in der landwirtschaftlichen Praxis von großer Bedeutung.

Kombinierte Verfahren für die Pflanzenschutzpraxis

In dem Forschungsvorhaben "Optimierung von Verfahren kombiniert chemisch-mechanischer und mechanischer Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen (OptiKult)" werden Verfahrenskombinationen erprobt und bewertet, mit denen der Einsatz von Herbiziden beim Zuckerrübenanbau zugunsten einer mechanischen Unkrautkontrolle reduziert werden oder entfallen kann. Ein wichtiger Gegenstand der Untersuchungen ist die Anwendung der georeferenzierten Aussaat der Zuckerrüben im Verband für das Längs- und Querhacken.

Herbizide sollen als Bandspritzung aber auch als Punktapplikation am Standort der Kulturpflanze nur teilflächenspezifisch und zielgenau zur Anwendung kommen, um die kombinierte mechanische Unkrautbekämpfung schlagkräftiger zu gestalten. Zudem bildet die Entwicklung und Erprobung autonomer Kleinrobotik für Aussaat, Hacken und Spritzen einen weiteren innovativen Forschungsschwerpunkt.

Für eine schnelle Umsetzung in die Praxis werden die Entwicklungen in verschiedenen Szenarien in Großparzellen und auf Praxisbetrieben angewendet und verglichen. Eine Technikfolgenabschätzung aller Szenarien ergänzt das Vorhaben.

Mit den Verfahren können erhebliche Einsparungen an Pflanzenschutzmitteln im Zuckerrübenanbau und auch anderen Reihenkulturen erreicht werden. Das Projekt trägt somit im Sinne des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) zur Reduktion des Herbizideinsatzes und zur Verminderung von Umweltrisiken der Pflanzenschutzmittelanwendung bei.

Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

In dem Verbundprojekt "OptiKult" arbeitet das Julius Kühn-Institut (JKI) mit dem Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) Göttingen, der Hentschel System GmbH und der Horsch Leeb Application Systems GmbH zusammen. Das Projekt wird mit rund 1,1 Millionen Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über das Programm zur Innovationsförderung über eine Laufzeit von drei Jahren gefördert. Die BLE betreut das Projekt als Projektträger (ptble).