Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Hinweise für Verbraucher

Versorgungssicherheit

Wir sind es gewöhnt, täglich Waren in den Regalen des Lebensmittelhandels zu haben und unseren Speisezettel nach Lust und Laune aktuell zu gestalten. Hinter diesem Lebensstil steckt eine perfekte Logistik, die es ermöglicht, täglich die richtigen Produkte am richtigen Ort zu haben.

Dabei spielt es keine Rolle, ob es frische Früchte aus Neuseeland oder Zucker aus Deutschland ist. Das Zauberwort dieser Leistung heißt "Just-in-Time" und bedeutet, dass die Lieferung einer Ware kurzfristig mit festem Liefertermin ohne Lagerung erfolgt. Je perfekter ein System ist, desto empfindlicher reagiert es auf Störungen. Welche Störungen können das sein?

Wasser, Erde, Luft und Feuer

Die Grundelemente unseres Lebens. Sie ermöglichen unsere Existenz und bedrohen sie gleichzeitig. Wasser gefährdet unsere Ernährung und Sicherheit in zwei unterschiedlichen Weisen. Durch zuviel Wasser entstehen Überschwemmungen, wochenlange Regenfälle vernichten Ernten, Flutwellen unterbrechen Verkehrsverbindungen. Zu wenig Wasser führt dagegen zu (Trink-)Wassermangel und Dürren, diese wiederum zu Missernten. Im Winter können starke Schneefälle den Verkehr zum Erliegen bringen und für mehrere Tage die Belieferung des Handels unterbrechen.

Die Erde als Landfläche wird von uns vielfältig genutzt. Wir bewirtschaften Felder, nutzen das Holz der Wälder und bauen Häuser, Straßen oder Brücken darauf. Sobald sich die Erdkruste bewegt gefährden Erdbeben unsere Bauwerke oder führen zu Flutwellen im Meer, die ganze Küsten verwüsten können. Größere Beben können die Verkehrsinfrastruktur derart beeinträchtigen, dass zumindest kurzfristige Lieferengpässe entstehen.

Luft atmen wir täglich ohne sie besonders wahrzunehmen. Bewegt sie sich sprechen wir von Wind, wird dieser stärker bezeichnen wir dies als Sturm. Welche Kräfte ein Sturm entwickeln kann zeigen die jährlich auftretenden Tornados in den USA. Aber auch bei uns haben in den letzten Jahren Stürme erhebliche Beinträchtigungen und Schäden verursacht. Sie haben bisher nicht zu größeren Gefahrenlagen geführt, können jedoch regional die empfindlichen Lieferketten zumindest kurzfristig unterbrechen.

Feuer ermöglicht es dem Menschen sich mit Wärme im Winter zu versorgen und machte es vor der Entdeckung des Elektroherdes möglich Nahrung zu kochen und zu konservieren. Unkontrolliert entwickelt es seine zerstörerische Kraft. Feuer breiten sich bei uns nicht so flächendeckend aus, dass sie eine große Schadenslage verursachen würden, können aber ebenso wie Stürme zu regionalen Krisen führen.

Faktor Mensch

Niemand würde den Menschen, die in Handelsunternehmen, im Transportgewerbe oder in der Nahrungsmittelindustrie arbeiten das Recht nehmen, für ihre Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Was passiert, wenn ein solcher Arbeitskampf eskaliert und über viele Tage oder über Wochen keine Produktion mehr stattfindet? Was wäre, wenn keine oder nur sehr wenige Transporte stattfinden? Die Läden des Lebensmittelhandels wären sehr schnell leergekauft. Ein anderer Aspekt des Faktors Mensch sind die Technologien wie Telekommunikation, Datentransfer und Internet, die heute im täglichen Leben genutzt werden. Ein Zusammenbruch des weltweiten Datennetzes trifft die Logistik ebenfalls. Ohne Datenkommunikation kann keine Bestellung zum Lieferanten gelangen, werden Aufträge nicht verarbeitet und Lieferungen nicht ausgeführt. Auch dies führt sehr schnell zu leeren Regalen im Handel.

Kleinere alltägliche Ereignisse

Stellen sie sich vor, im Winter wechseln sich mehrere Frost- und Regentage ab. Das sogenannte Blitzeis sorgt für spiegelglatte Straßen und sie können oder wollen nicht zum Einkaufen gehen. Jetzt ist ein kleiner Notvorrat nützlich. Oder ein kleines Missgeschick oder eine Krankheit zwingen Sie, für einige Tage das Haus zu hüten. Da ist es sehr angenehm, bevorratete Lebensmittel zu Hause zu haben.

Bei der Vorratshaltung sind einige wichtige Grundregeln zu beachten: Lebensmittel sollen immer trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Sie müssen "gewälzt" werden, das heißt Sie entnehmen regelmäßig Produkte aus ihrem Bestand und kaufen neue nach. Stellen Sie die neugekauften Produkte immer nach hinten und die ältesten Waren griffbereit nach vorne.

Notversorgung in der Geschichte