Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Modell- und Demonstrationsvorhaben "Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau"

Den großflächigen Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau zu forcieren und regionale Lösungskonzepte aufzuzeigen – dies sollte im Modellvorhaben umgesetzt werden.

Am 14. November 2016 hat das Bundeskabinett den Klimaschutzplan 2050 beschlossen, der u. a. den Schutz von Moorböden und damit einhergehend eine Reduktion des Torfabbaus umfasst. Neben den weiteren Gartenbausparten kommt Torf insbesondere im Zierpflanzenbau zum Einsatz. Viele Forschungsergebnisse zeigen, dass auch in torfreduzierten Substraten erfolgreich qualitativ hochwertige Zierpflanzen produziert werden können, jedoch bedarf es einer Anpassung der Kulturführung auf die jeweiligen Substrate.

Torf stellt noch immer die hauptsächlich verwendete Substratkomponente im Erwerbsgartenbau dar, weil die Betriebe durch den Einsatz torfreduzierter Substrate v. a. höhere Produktionskosten erwarten, die sich aus höheren Substratkosten sowie einem abweichenden Bedarf an Bewässerung, Düngung und Pflanzenschutz ergeben. Weiterhin gehen die Praxisbetriebe von einem höheren Kulturrisiko aus.

Praxisbetriebe und Konsortium

Es zeigte sich, dass insbesondere der Wissenstransfer der Forschungsergebnisse in die Praxis nicht ausreicht, um die Betriebsleiter/innen großflächig von einer Substratumstellung zu überzeugen. Es sollte aufgezeigt werden, dass auch mit torfreduzierten Substraten qualitativ hochwertige Pflanzen produziert werden können. Hierzu förderte das BMEL das Modell- und Demonstrationsvorhaben zum "Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau". In diesem wurden 24 konventionell wirtschaftende Zierpflanzenproduktionsbetriebe durch regionale Experten bei der Substratumstellung begleitet. Die Betriebe verteilen sich bundesweit auf fünf Modellregionen. Zusätzlich wurden die umgesetzten Maßnahmen ökonomisch bewertet, um den Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern eine Entscheidungshilfe zu bieten.

Mittel- und langfristig sollen nicht ausschließlich die teilnehmenden Betriebe von den Erkenntnissen aus dem Vorhaben profitieren, vielmehr sollen möglichst viele Zierpflanzenproduktionsbetriebe auf klimafreundlichere Substrate umstellen. Daher sollen die Ergebnisse und Erkenntnisse breit bekannt gegeben und möglichst allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden.

Das Vorhaben wurde als Verbund in Zusammenarbeit folgender Partner durchgeführt:

  • Modellregion Nord und Gesamtkoordination
    Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Ahlem
  • Modellregion West
    Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Versuchszentrum Gartenbau Straelen/Köln-Auweiler
  • Modellregion Ost
    Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Referat 82 Zierpflanzenbau
  • Modellregion Süd-West
    Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg
  • Modellregion Süd
    Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Institut für Gartenbau, Fachgebiet Pflanzenernährung
  • Betriebswirtschaftliche Projektbegleitung
    Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Institut für Gartenbau, Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre

Das Modell- und Demonstrationsvorhaben endete am 31. März 2023.