Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Modellvorhaben "Effizienzsteigerung der Bewässerungstechnik und des Bewässerungsmanagements im Freilandgemüsebau"

Das Modellvorhaben sollte einen Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigen Strategie zum Schutz des Grundwassers und dessen Nutzung leisten. Im Mittelpunkt stand hierbei der Anspruch, den ressourcenschonenden Umgang mit Wasser in Landwirtschaft und Gartenbau zu erproben.

Den rechtlichen Rahmen bilden auf nationaler Ebene das Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz, kurz: WHG) und auf europäischer Ebene die Richtlinie 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie, kurz: WRRL) zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik. Die WRRL sieht gemäß Artikel 1b vor, eine nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen zu fördern. Vorrangig ist laut Artikel 1a die Umsetzung des Schutzes und der Verbesserung des Zustandes aquatischer Ökosysteme und des Grundwassers.

Das öffentliche Interesse für dieses Modellvorhaben resultierte daraus, dass ein verantwortungsvoller und effizienter Umgang mit der Ressource Wasser von Landwirtschaft und Gartenbau verlangt wurde und dies auch ein wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Landbewirtschaftung ist. Ein effizienter Wassereinsatz sowie die Erhaltung und Verbesserung der Wasserqualität sind als wichtige Zukunftsaufgaben zu sehen.

Insbesondere unter den sich ändernden klimatischen Bedingungen ist die Bewässerung im Freilandgemüsebau als Instrument zur Sicherung guter Qualität und hoher Erträge weiter zu entwickeln. Sachgerechte Strategien des Bewässerungsmanagements verfolgen darüber hinaus das Ziel, Überbewässerung zu vermeiden, um eine bewässerungsbedingte Sickerwasserbildung und den damit verbundenen Stoffeinträge ins Grundwasser zu vermeiden.

Demonstrationsbetriebe zeigen neueste Erkenntnisse und Verfahren

Die Demonstrationsbetriebe in zwei ausgewählten Beratungsregionen sollten als Leitbetriebe durch den Einsatz objektiver Verfahren der Bewässerungssteuerung und ressourcensparender Bewässerungstechniken dazu beitragen, dass das Wasser effizienter eingesetzt wird. Moderne Bewässerungstechnologien und ein, den betrieblichen Erfordernissen angepasstes, optimiertes Bewässerungsmanagement sollten daher in die Praxis eingeführt und anderen Landwirten, Beratern, Wasser- und Bodenverbänden und gegenüber der Öffentlichkeit demonstriert werden.

Die intensive Beratungstätigkeit in den Demonstrationsbetrieben ermöglichte es, dort aktuelle Forschungsergebnisse der Bewässerungssteuerung und -technik zu etablieren. Die Betreuung der beteiligten Betriebe war dabei die Basis für die Weiterverbreitung erfolgreicher Erkenntnisse und Praktiken der Bewässerung in die gemüsebauliche Praxis.

Um diese Ziele zu erreichen, war eine exzellente Betreuung und Beratung zur Bewässerung der am Modellvorhaben teilnehmenden Betriebe erforderlich, welche weit über das übliche Maß hinausging. Dies erforderte den Einsatz von Beratungskräften. Bewässerungsexperten der zuständigen Dienststellen der Länder (z.B. Landwirtschaftskammer Niedersachsen) sowie der Forschungsanstalt Geisenheim unterstützten diese Berater. Im Rahmen der Beratungsaktivitäten sollte in je einem Betrieb pro Beratungsregion in effiziente Bewässerungsanlagen und Bewässerungssteuerungen investiert werden. Die Inbetriebnahme und die Betreuung dieser neuen Techniken wurden begleitet und auf ihre Effizienz überprüft.

Das Modellvorhaben umfasste bis zu zwölf Praxisbetriebe für den Produktionsbereich Freilandgemüsebau, wobei auch Betriebe mit dem Produktionsbereich Ackerbau als einem Schwerpunkt einbezogen werden konnten. Je sechs Betriebe wurden in den Regionen Hessen/ Rheinland-Pfalz und Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt ausgewählt. In jeder Region konnten in einem der teilnehmenden Betriebe besondere Maßnahmen zur Implementierung innovativer Bewässerungstechnik gefördert werden, die zur Finanzierung einer Ausstattung mit Tropfbewässerung und notwendigen Steuerungseinrichtung dienen. Die beiden Regionen wiesen im bundesweiten Vergleich den größten Anteil an beregnungstechnisch erschlossenen Flächen aufweisen (Sourell und Dirksmeyer 2009).


Suchergebnis in allen Forschungsaktivitäten der MuD Vorgaben Bewässerungssteuerung