Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Streuobstwiese Streuobstbestand Streuobstbestand Quelle: Thomas Nessel

Vielfalt der Kirschsorten

Regionen, die für den traditionellen Anbau von Kirschen bekannt sind, haben im letzten Jahrhundert durch den Strukturwandel im Anbau und in der Vermarktung zunehmend Veränderungen im Landschaftsbild erfahren. Die Bestände an hochstämmigen Bäumen mit einem reichen Inventar an Sorten fallen brach, brechen zusammen und gehen verloren.

Rotbunte Sorten sind – ungeachtet ihres oft hervorragenden Geschmacks – ebenso vom Markt verschwunden wie viele frühreifende, meist jedoch weichfleischigere Sorten. Verschwunden ist aber auch das Wissen um die Eigenschaften und die Verwendung dieser einzelnen Sorten. Manche eignen sich besonders zum Dörren, zur Zubereitung von Kompott und Marmeladen, zur Saftgewinnung oder für den Obstbrand ("Kirschwasser"). Die Generation, die diese alten Sorten noch angebaut und gekannt hat, lebt meist nicht mehr.

Mit den Sorten geht neben der Farben- und Geschmacksvielfalt auch die genetische Vielfalt verloren. Genetische Vielfalt zu erhalten ist jedoch eine unverzichtbare Grundlage der Obstzüchtung und des zukünftigen Obstanbaues. Daher müssen noch vorhandene Sorten in den traditionellen Anbaugebieten identifiziert und zur Sicherung vegetativ vermehrt und weiterkultiviert werden. Dies ist in dem Modellvorhaben "Erhaltung der Süßkirschensortenbestände in Hagen am Teutoburger Wald und Witzenhausen" in exzellenter Weise gelungen. Beide Gemeinden sind mittlerweile sammlungshaltende Partner der Deutschen Genbank Obst.

Nähere Informationen zu dem geförderten Modell- und Demonstrationsvorhaben sowie zur Deutschen Genbank Obst finden Sie hier:

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