Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Gemüseanbau zur Saatguterzeugung Saatguterzeugung im Betrieb Keimzelle in Vichel Saatguterzeugung im Betrieb Keimzelle in Vichel Quelle: BLE

Erhaltung und Nutzung alter Gemüsesorten

Die Vielfalt unserer Kulturpflanzen ist ein wertvolles Kulturgut, eine genetische Ressource und die Grundlage unserer zukünftigen Ernährung. Historisch genutztes Gemüse und das Wissen um dessen Anbau- und Verarbeitungseigenschaften drohen verloren zu gehen. Eine passende Infrastruktur für dessen Erhaltung, Vermehrung, Anbau sowie Vermarktung fehlt häufig.

Bisher konnten drei Vorhaben zur Erhaltung und Nutzung alter Gemüsesorten mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft realisiert werden.

Historisch genutztes Gemüse: Im Rahmen der Erfassung von historischen Quellen aus der Zeit von 1836 bis 1956 konnten an der Humboldt-Universität zu Berlin Sortenbeschreibungen, Kultur- und Nutzungshinweise, sowie Abbildungen zu nahezu 7.000 Gemüsearten und -sorten in einer Datenbank zusammengetragen werden.

Wiedereinführung alter Salatsorten zur regionalen Vermarktung: In einem Modellvorhaben zur On-farm Erhaltung wurden auf einer Versuchsfläche der Humboldt-Universität zu Berlin 57 alte Salatsorten aus Genbankbeständen einer zweijährigen Anbauprüfung unterzogen, ernährungsphysiologisch wertvolle sowie unerwünschte Inhaltsstoffe analysiert und die Lagereignung geprüft. Parallel hierzu haben zehn Gärtnereien – koordiniert vom Verein zur Erhaltung und Rekultivierung der Nutzpflanzenvielfalt in Brandenburg e.V. (VERN) - ausgewählte Salatsorten für die regionale Vermarktung angebaut und bewertet.

Netzwerk zur Erhaltung alter Gemüsesorten: In einem Verbundvorhaben der Humboldt-Universität zu Berlin und des Vereins zur Erhaltung und Rekultivierung der Nutzpflanzenvielfalt in Brandenburg e.V. (VERN) konnte modellhaft aufgezeigt, inwieweit in Genbanken eingelagertes Gemüsesaatgut einer Prüfung und züchterischen Verbesserung bedarf, um es als Sortenrarität anbauen und auf lokalen Märkten offerieren zu können.

Nähere Informationen zu den geförderten Forschungs- sowie Modell- und Demonstrationsvorhaben finden Sie hier:

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