Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Deutschlandkarte, Schlehe, Labor Vorkommensgebiete und genetische Differenzierung bei der Schlehe Vorkommensgebiete und genetische Differenzierung bei der Schlehe Quelle: Ludger Leinemann

Gebietseigene Gehölze

Als gebietseigen werden Pflanzen bezeichnet, "die aus Populationen einheimischer Sippen stammen, welche sich in einem bestimmten Naturraum über einen langen Zeitraum in vielfacher Generationsfolge vermehrt haben, so dass eine genetische Differenzierung gegen Populationen der gleichen Art aus anderen Naturräumen anzunehmen ist." (Definition gemäß Kowarik & Seitz 2003). Um Florenverfälschung zu vermeiden, dürfen ab 2020 in der freien Landschaft nur noch Gehölze gebietseigener Herkunft verwendet werden.

Über die Etablierung einer Standardmethode zur Untersuchung genetischer und spezifischer adaptiver Differenzierung von Herkünften am Beispiel von Hasel und Schlehe gelang ISOGEN und der Universität Göttingen gemeinsam mit zahlreichen Landesforstanstalten eine belastbare Bewertung der genetischen Differenzierung einzelner Populationen heimischer Straucharten und deren tatsächlicher Anpassungsfähigkeit bzw. Angepasstheit unter verschiedenen Umweltbedingungen.

Die Anpassungsfähigkeit verschiedener Herkünfte von Hasel und Schlehe an Trocken- und Froststress unter definierten Bedingungen wurde ergänzend von der Universität Hannover untersucht. In Gewächshäusern und Klimakammern erfolgte die "Messung" der Reaktionen auf definierte Trockenstress- bzw. Frostreize mittels ausgewählter Biomarker.

In-situ-Erhaltungsmaßnahmen des Wildapfels im Osterzgebirge flankiert von Ex-situ-Maßnahmen (Anlage von Erhaltungssamenplantagen) hat die Grüne Liga für die rückläufigen Bestände des Wildapfels im Osterzgebirge durchgeführt.

Im "Wildobst-Projekt" haben die Grüne Liga Osterzgebirge und der Staatsbetrieb Sachsenforst für die Gehölzarten Wildapfel, Wildbirne, Wacholder, Alpen-Johannisbeere und Eberesche modellhaft die Erfassung, Sicherung und Vermehrung von gebietseigenen Gehölzen erprobt.

Nähere Informationen zu den geförderten Modell- und Demonstrationsvorhaben finden Sie hier:

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