Modell- und Demonstrationsvorhaben "Humusaufbau in landwirtschaftlich genutzten Böden – Schwerpunkt Apfelbau"
Im Modell- und Demonstrationsvorhaben "ClimateApples" werden langfristig wirkende und wissenschaftlich gut untersuchte Maßnahmen zum Humuserhalt und -aufbau in drei Modellregionen auf bis zu 32 Demonstrationsbetrieben angewendet, um deren Wirksamkeit und Praktikabilität zu veranschaulichen. Ziel ist es, Hemmnisse aufzuzeigen, die den flächendeckenden Einsatz dieser Maßnahmen verhindern und praktikable und ökonomisch sinnvolle Lösungsansätze anzubieten.
Im integrierten und ökologischen Erwerbsobstbau besteht ein großes Interesse, Humusaufbau zu fördern und bestehende Humusgehalte langfristig zu bewahren. Es zeigt sich jedoch, dass bisher der Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis nicht ausreicht, um Entscheidungen zur betriebsspezifischen, ökonomisch tragfähigen und standortgerechten Humuswirtschaft in ausreichendem Maße zu unterstützen. Dabei können sachgerecht ausgewählte Maßnahmen zum Humuserhalt und Humusaufbau für den einzelnen Betrieb zum Einkommen beitragen.
Im Modell- und Demonstrationsvorhaben "Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz durch Humuswirtschaft im Apfelanbau" (ClimateApples) werden in den nächsten sechs Jahren auf bis zu 32 Demonstrationsbetrieben wissenschaftlich gut dokumentierte agronomische Maßnahmen zur Stabilisierung und zur Erhöhung des Humusgehaltes angewendet, um deren ökologische Wirksamkeit und ökonomische Umsetzbarkeit zu demonstrieren. Dabei umfassen die Maßnahmen die Bewirtschaftung der Baum- und Fahrstreifen und sollen sowohl in der Standzeit als auch in der Phase der Rodung sowie Neuanlage erprobt werden.
Die Demonstrationsbetriebe werden sich über die drei Anbauregionen Rheinhessen/ Rheinland/ Rheinpfalz, Bodensee und Niederelbe erstrecken. Anhand vorher festgelegter Kriterien wie beispielsweise Betriebsstruktur, Bewirtschaftungsform etc. wird die Regionalbegleitung in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Begleitung passende Betriebe auswählen und mit diesen jeweils ein individuelles standortspezifisches Betriebskonzept erstellen.
Langfristig sollen so weitere Betriebe in der Umgebung für das Thema begeistert werden. Weiterhin werden gezielt Maßnahmen des Wissenstransfers wie beispielsweise Feldtage, Fachveranstaltungen und Veröffentlichung in praxisnahen Zeitschriften genutzt, um Erfahrungen und Ergebnisse in die interessierte Öffentlichkeit zu tragen.
Das Ziel des Modell- und Demonstrationsvorhaben "Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz durch Humuswirtschaft im Apfelanbau" (ClimateApples) ist es, bundesweit die flächendeckende Anwendung und langfristige Etablierung von Maßnahmen zur Erhöhung des Humusgehaltes zu steigern. Die Demonstrationsbetriebe haben dabei eine zentrale Funktion als Multiplikatoren und Lernorte.
Die Maßnahmen zum Humuserhalt und -aufbau orientieren sich an den Handlungsfeldern der guten fachlichen Praxis der Bodenbewirtschaftung und Bodenfruchtbarkeit sowie des Bodenschutzes in der Praxis.
Das Vorhaben "ClimateApples" wird in Zusammenarbeit folgender Partner durchgeführt:
- Hochschule Geisenheim University, Institut für Obstbau
- Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee
- Öko-Obstbau Norddeutschland Versuchs- und Beratungsring e.V.
- Obstbauversuchsring des Altenlandes e.V.
- Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung
- Johann Heinrich von Thünen-Institut – Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Betriebswirtschaft
Das Vorhaben wurde zum 10. Juli 2024 bewilligt und endet am 09. Juli 2030.