Sondermaßnahme - 500 LandInitiativen
Die "500 LandInitiativen" wurden nach ihrer Bekanntmachung als Sondermaßnahme des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) im Jahr 2017 letztlich sogar zu mehr als 700 geförderten Projekten in ganz Deutschland.
Im Mittelpunkt stand die Unterstützung für Engagement zur Eingliederung von Geflüchteten. Gerade ländliche Regionen bieten oft gute Ausgangsbedingungen für eine erfolgreiche Integration. Die große Solidarität in einer Dorfgemeinschaft kann Halt geben und den Neuanfang erleichtern, nachdem die alte Heimat zurückgelassen werden musste.
Dreh- und Angelpunkt dafür sind Initiativen von Vereinen, karitativen und kirchlichen Einrichtungen, aber auch Privatpersonen. Sie leisten einen großen Beitrag für ein gutes nachbarschaftliches Zusammenleben, mehr Teilhabe von Geflüchteten am Dorfleben und einen erleichterten Einstieg in die Gemeinschaft. Zwischen 1.000 und 10.000 Euro waren für die Projekte als Förderung möglich.
Ziele
Diese wichtige Arbeit passiert auch heute noch meist rein ehrenamtlich – viel Zeit und erhebliches persönliches Engagement sind nötig, oft fehlt auch Geld für die Umsetzung von Maßnahmen oder externe Unterstützung. Hier setzte die BULEplus-Förderung der "500 LandInitiativen" an und machte wichtige Anschaffungen und notwendige Ausgaben für eine erfolgreiche Arbeit der Initiativen möglich.
Maßnahmenstatus
Vorbereitungsphase | Inhaltlich-konzeptionelle Vorbereitung, Einbinden von externem Wissen, Erstellung und Veröffentlichung des Förderaufrufs |
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Beratungsphase | Beratung von Interessenten, Skizzen-Bewertung, Auswahl der Fördervorhaben, Beratung von Antragsstellern, Antragsprüfung, Widerspruchsverfahren, Bescheiderstellung |
Förderphase | Fachliche Begleitung, Prüfung der Nachweise, Auszahlungen, Änderungen, Vernetzungstreffen, Öffentlichkeitsarbeit für BMEL und BULEplus |
Evaluationsphase | Begleitende oder nachgelagerte Evaluation: Finale Vorbereitung und Durchführung der inhaltlich-fachlichen Auswertung, Beauftragung von unterstützenden Dienstleistern, erster Wissenstransfer |
Nachbereitungsphase | Nachbereitung (Prüfung und Abrechnung), weiterer Wissenstransfer, Ziehen von Schlussfolgerungen, u.a. für BMEL-Fördergestaltung |
Projektbeispiele
Die folgenden Projektbeispiele zeigen exemplarisch das große ehrenamtliche Engagement, mit dem die Integration von Geflüchteten auch in ländlichen Räumen gelingt.
- Sich begegnen, gegenseitig kennenlernen und Vorurteile abbauen – für die erfolgreiche Integration geflüchteter Menschen ist das zentral, gerade wenn es darum geht, in eine vergleichsweise kleine Gemeinschaft auf dem Land hineinzuwachsen. Im schleswig-holsteinischen Barmstedt haben Ehrenamtliche dafür die "Kinderstadt Auenland" aufgebaut. Hier erprobten 120 Kinder eine Woche lang spielerisch das Zusammenleben in einer Stadt und alles, was dazu gehört: Arbeit, Steuern, Ehrenamt, Kultur und Demokratie. Dieses Konzept gab es schon vorher, aber durch das aktive Zugehen auf geflüchtete Familien und deren Einbindung wurde die Kinderstadt zu einer wichtigen Begegnungsmöglichkeit.
- Ebenfalls in Schleswig-Holstein und nahe Hamburg liegt Sandesleben. Hier wurde ein weiteres Projekt über die "500 LandInitiativen" des BULEplus unterstützt. Das Hauptaugenmerk lag auf dem Empowerment von Frauen, also der Förderung von Eigenständigkeit und Teilhabe am Leben im Dorf, denn im Vergleich zu Männern ist die Integration von Frauen in unserer Gesellschaft zusätzlich erschwert. Um dem entgegenzuwirken, wurden viele verschiedene Angebote ins Leben gerufen, von Deutschunterricht über Handarbeitskurse bis hin zu offenen Gesprächsrunden, alles unter dem Motto "Frauen helfen Frauen".
Ergebnisse und Veröffentlichungen
- Bekanntmachung Nr. 10/17/325/LI über die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements bei der Integration von Flüchtlingen in ländlichen Räumen ("500 LandInitiativen") (PDF, 636 KB, Nicht barrierefrei)
- Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V.: LandInitiativen in Schleswig-Holstein - Ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingsintegration