Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in allen Forschungsaktivitäten der FuE-Vorhaben des BÖLN

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Titel: Entwicklung einer Kombinationsstrategie gegen tierische und pilzliche Schaderreger im ökologischen Steinobstanbau unter besonderer Berücksichtigung der Kupferminimierung
Titel (englisch): Development of a combined strategy for regulation of insects and fungal diseases in organic stone-fruit-growing regarding especially the reduction of use of copper
Beschreibung (dt.): Aufbauend auf wichtigen Ergebnissen aus verschiedenen im BÖLN-Forschungsprojekten zum Apfelschorf (FKZ 2809OE043, 2809OE103) sowie zum Pflaumenwickler und Monilia (Verbundprojekt FKZ 06OE198, 06OE 058 und 06OE348) soll die Risikominderung für Öko-Steinobstbetriebe im Fokus der geplanten Untersuchungen stehen. Erarbeitet werden sollen Lösungsansätze zur Regulierung von Schadinsekten wie der Schwarzen Kirschenblattlaus und Spinnmilben, die speziell in überdachten und voll eingenetzten Öko-Süßkirschenanlagen auftreten. Im Öko-Zwetschgenanbau steht mit der Verwirrung ein wichtiger Baustein für die Regulierung des Pflaumenwicklers zur Verfügung, jedoch muss dieser mit weiteren Bausteinen kombiniert werden, um einen ausreichend niedrigen Befall zu erreichen. Im Bereich der Pilzregulierung sollen Ergebnisse aus mehreren BÖLN-Projekten auch bei der Blütenmonilia, bei der Bitterfäule und bei der Sprühfleckenkrankheit überprüft werden. Diese Pilze verursachen bei den Sauerkirschen je nach Jahr erhebliche Ausfälle. Erkenntnisse zu Pflanzenextrakten (Projekt FKZ 2809OE103 und andere Forschungsarbeiten) sollen hier berücksichtigt werden. In bestehenden Öko-Sauerkirschenanlagen wird die sortentypische Empfindlichkeit für Pilzkrankheiten in Kombination mit den betriebsüblichen Spritzfolgen bonitiert, wobei ein möglichst geringer Kupfereinsatz angestrebt wird. Es werden Versuche in überdachten Öko-Kischenanlagen zur 'Offenen Zucht' und in Öko- Pflaumenanlagen zum Pflaumenwickler durchgeführt. Insektenpathogene Pilze werden mit zusätzlichen Überwinterungsverstecken kombiniert, bonitiert werden die Akzeptanz der Verstecke, die Schlupfrate und die Häufigkeit von pilzlicher Parasitierung. Daneben sollen repellent wirkende Pflanzenextrakte getestet werden. Bei Monilia, Sprühflecken und Gloeosporium sollen auf Basis von Sporenkeimtests im Labor Alternativen zum Kupfereinsatz im ökologischen Steinobstanbau im Halbfreiland (mit künstlicher Infektion) und im Freiland erarbeitet werden.
Ergebnis (dt.): Das Projektziel war es, für mehrere Teilbereiche des ökologischen Steinobstanbaues Lösungen zu erarbeiten: Zur Regulierung der Schwarzen Kirschenlaus bei Süßkirschen in überdachten und eingenetzten Anlagen wurden verschiedene Nützlinge getestet. Ursprünglich wurde der Ansatz der Offenen Zucht verfolgt, jedoch ergaben sich witterungsbedingt Schwierigkeiten mit der Anzucht des Getreides, so dass derzeit eine direkte Ausbringung, beispielsweise von Aphidius matricariae, unter dem Netz bevorzugt werden sollte.
Bei der Kombination von Verwirrung mit Überwinterungsstecken für die Pflaumenwicklerlarven, die mit insektenpathogenen Pilzen behandelt wurden, ergaben sich nur mäßige und schwankende Wirkungsgrade. Insgesamt wurden Wellpapperinge wesentlich besser von den Raupen angenommen als Tonkinbündel. Wenn die Wellpapperinge rechtzeitig vor dem Ausbohren der Larven der zweiten Generation ausgehängt werden, können durchaus nennenswerte Mengen an Raupen aus einer Anlage entfernt werden, wenn die Verwirrung aufgrund des Befalls an ihre Grenzen gerät.
Einsaaten mit Buchweizen lockten in zwei Anlagen mehrere Nützlinge an, in einer jedoch hauptsächlich Blattlausräuber, in einer zweiten Anlage wurden verschiedene Ichneumoniden und Braconiden gefangen (beides potentielle Wicklerparasitoide). In einem kleinen Versuch ausgangs Winter konnten Meisen darauf trainiert werden, dass in Wellpapperingen Larven zu finden sind, ersatzweise wurde mit Mehlmottenlarven gearbeitet.
Extrakte aus verschiedenen Artemisia-Arten und -Sorten, Rainfarn oder Gingko-Blättern hatten in ersten Tastversuchen eine repellente Wirkung auf die Eiablage des Pflaumenwicklers.
Bei den Versuchen zur Kupferreduzierung konnten die guten Ergebnisse aus den Laborversuchen zur Hemmung der Konidienkeimung, beispielsweise mit NEU 1143 F, Kumar, Curcuma xanthorrhiza oder Primula veris im Halbfreiland und teilweise im Freiland bei Monilia oder Sprühflecken bestätigt werden.
Bei der Empfindlichkeit verschiedener Sauerkirschsorten gab es leichte Unterschiede zwischen den beiden Standorten: Im Koblenzer Raum waren die Sorten ‘Morina‘, ‘Jade‘, ‘PiSa 12.100‘ und ‘Ungarische Traubige‘ relativ robust gegenüber Monilia und Sprühflecken. Auf der Insel Rügen war bei ‚Jade‘ der Befall am geringsten, 'Ungarische Traubige' 'Morina' und 'Safir' hatten dort etwas mehr Monilia als ‚Jade‘. ‚Rubellit‘ und ‚Safir‘ hatten einen mittelstarken Befall mit Sprühflecken.
Ergebnis (engl.): The intention of the research project was to find solutions for the following topics of organic stone-fruit-growing: regulation of Black Cherrry aphid at sweet cherries in orchards, which were sheltered by a plastic roof combined with a narrow net against Drosophila by testing different beneficial insects. The original idea was to transfer the system of „Offene Zucht“, a system of biocontrol at vegetables in glass-houses with adding grain populated by aphids, which are partly parasitized, to this cherry-growing-system. Due to cold or extreme hot weather conditions or to high infection pressure of mildew there had been several difficulties with cultivation of wheat. For a cherry-grower the direct release of beneficial insects, Aphidius matricariae e.g., should be preferred under the net.
As second topic additionally to mating disruption trunks of plum trees were wrapped with corrugated cardboards as hiding places for the larvae of Cydia funebrana during diapause, which had been treated with insect-pathogen fungi or oil from rapeseed. Only moderate and changing efficacies of these insect-pathogen fungi could be found. Over all sites and years corrugated cardboards were clearly favoured over bundles of tonkin canes. If the corrugated cardboards are fixed at the trunks early enough (that means before the larvae of second generation are boring out of the plums), it is possible to remove during late autumn considerable amounts of larvae from a plum orchard to decrease the population to a level, that mating disruption can work well again.
Additional stripes with buckwheat in two plum orchards attracted several beneficial insects, in one orchard mainly predator of aphids, wild and honey-bees. In the other different Ichneumonidae and Braconidae had been caught, both are potential parasitoids of larvae of Tortricidae. In a small trial at end of winter birds, mainly blue and great tits, could be trained to differ between reels of corrugated cardboards with and without larvae, as substitute for plum moths the larvae of flour moths were used.
Extracts of different Artemisia species and varieties, Tanacetum vulgare or Gingko biloba showed in first smaller trials a repellent effect to egg-laying of Cydia funebrana.
The third part was the screening of different preparations or plant oils or extracts on their inhibiting effect on the germination of conidia of Monilia laxa resp. fructigena, Blumeriella jaapii and Gloeosporium spec., so that they could replace the use of copper in organic stone-fruit-growing. A fatty acid (NEU 1143 F), Kumar, Curcuma xanthorriza, Zanthoxylum spec. or Primula veris showed in laboratory and semi-field trials interesting results.
At two sites, near Koblenz and on island of Rügen, several sour cherry varieties have been evaluated regarding the susceptibility for Monilia and leaf spot. Near Koblenz the varieties ‘Morina, ‘Jade’, Pi-Sa 12.100’ and ‘Ungarische Traubige’ proved as, to a large degree, robust against Monilia and leaf spot. On island of Rügen the infestation of Monilia was the lowest for ‘Jade’, ‘Ungarische Traubige’, ‘Morina’ and ‘Safir’ had Monilia slightly more intensive than ‘Jade’. A middle infestation rate of leaf spot could be seen at the varieties ‘Rubellit’ and ‘Safir’.
Laufzeit: Beginn: 10.03.2017 / Ende: 31.03.2020
Ausf. Einrichtung: Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg
Themenfelder: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Pflanzenkrankheiten (Viren, Bakt., Pilze, Phytoplasmen), plant diseases (virusus, bacteria, fungi, phytoplasma), Ökologischer Landbau, organic farming, Obstbau, fruit production, Steinobst, stone fruit, Biologischer Pflanzenschutz, biological plant protection
Förderkennzeichen: 2815OE087
Dokument zum Download: Abschlussbericht.pdf (5,7 MB)

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